Grau, weiß, blau

Januar am Wattenmeer

Der Januar an der Küste war bislang vor allem durch graue Tage geprägt. Oft lag nasskalter Nebel über Salzwiesen und Stränden. Nur selten setzten dünner Schnee oder Raureif helle Akzente, die sich aber mit etwas Sonne und blauem Himmel schnell wieder auflösten. Herausfordernd für Tiere (und Menschen) waren einige Sturmtage insbesondere am 7. und 8. Januar. Bei Pegelständen von gut 2 Metern über dem mittleren Hochwasser meldete selbst Hallig Hooge an beiden Tagen Landunter.

Enten und Möwen versuchten, den Wind auf ruhigeren Wasserflächen abzuwettern. Gänse und Watvögel wichen auf die Inseln oder das Festland aus. Manche Robbe lag ungewöhnlich hoch auf dem Strand, um nach tagelangem Wellengang etwas zur Ruhe zu kommen. Stege am Watt oder auf den Stränden hielten den Naturkräften nicht immer stand. So machte sich vor Ording die Treppe eines Pfahlbaues selbstständig. Vor Schobüll wurde ein Badesteg schwer beschädigt, so dass aufwändige Reparaturen nötig sind.

Diese kleine Bilderserie gibt einige Eindrücke der ersten Wochen des Jahres. In den kommenden Tagen folgt noch ein Beitrag über winterliche Strandfunde.

Pfahlbau in der Brandung
Schon am 1. Januar fegte ein Sturm über die Küste. Hier schlugen die Wellen an den alten Pfahlbau "54 Grad Nord" am Strand vor St. Peter-Ording. Da dieser hier nicht mehr sicher steht, wird er demnächst abgerissen.
Weißer Strand bei Wyk
Zwei Tage später sorgte ein kurzes Winterintermezzo auf Föhr für etwas Schnee.
Fliegender Schnee am Strand vor Föhr
Am 5. Januar frischte der Wind erneut auf, jetzt allerdings aus östlicher Richtung. Schnee und Sand wehten in langen Fahnen über den Strand.
Bild der Webcam www.hooge.de
In der Nacht zum 7. Januar drehte der Wind über Süd nach West, so dass etwa der Dagebüller Pegel auf 2,16 Meter über dem Mittleren Hochwasser stieg. Auf allen Halligen, wie hier auf Hooge, herrschte Landunter. Zwischen den Warften ist in der Ferne das Licht des Leuchtturms von Wittdün auf Amrum zu sehen.
Brandung vor Sylt
Brandung am selben Morgen an der Sylter Westseite bei Rantum. Der eigentliche Strand ist überspült. Die Wellen laufen erst am Fuß der Dünen aus.
Hoher Wasserstand am Rantumbecken
Deutlich ruhiger wirkte das Wasser im Windschatten am Deich des Rantumbeckens. Hier hielten sich auch die meisten Möwen auf.
Seehund zwischen Dünenbewuchs
Nachdem manche Sandbänke kaum trockenfielen, wich dieser junge Seehund vor St. Peter-Böhl auf die Vordüneninsel aus, die im Frühjahr wieder als Vogelbrutgebiet dienen soll.
Möwen im Flachwasser vor dem Strand
Bei ruhigerem Wetter schauen die Möwen, was die See an den stürmischen Tagen zuvor angespült hat.
Strandquecken mit Raureif
Früh am 19.1. konnte vor St. Peter-Ording sogar wieder etwas Winterstimmung aufkommen. Nächtliche Kälte hatte Raureif auf Dünen und Salzwiesen gezaubert.
Leuchtturm Westerhever hinter weißen Dünen und Salzwiesen
Auch der Blick zu unserer Station am Leuchtturm Westerheversand wirkte etwas winterlich. Doch die Sonne ließ das Weiß schnell wieder verschwinden.
Beschädigte Treppe liegt auf dem Strand
Manche Auswirkungen der Stürme sind hingegen wohl noch länger zu sehen. Diese Treppe eines Pfahlbaues liegt angebrochen und ziemlich verzogen am Ordinger Strand.