Rettung bei Eiseskälte

Risiken der Gezeiten beachten!

Erst vorgestern hatten wir auf die Gefahren stürmischen Wetters mit deutlich höheren Wasserständen als normal hingewiesen. Konkret hatten wir auch die Straße zum Leuchtturm Westerhever genannt, die bei Springflut und Westwind schnell oberschenkeltief überflutet werden kann.

Bereits heute musste das Freiwilligen-Team am Turm einmal wieder eine Rettungsaktion beobachten. Mehrere Personen schafften es zwar triefend nass, aber immerhin aus eigener Kraft zurück zum Deich. Zwei andere hatten jedoch bei schnell steigendem Wasser die Straße verlassen, um durch die Salzwiesen eine vermeintliche Abkürzung zum Deich zu finden. Dort kamen sie aber an einem tiefen Graben nicht mehr weiter.

Hilfe kam erst mit den Rettern von Feuerwehr und DLRG, die mit vollem Körpereinsatz ein Schlauchboot durch das überspülte Vorland und mehrere Gräben bugsierten, um die Personen zu bergen.

Daher auch über diesen Weg noch einmal die Bitte, sich vor Wanderungen im Weltnaturerbe Wattenmeer unbedingt über mögliche Risiken zu informieren. Auch auf den ersten Blick sichere Straßen wie zum Leuchtturm Westerhever, nach Helmsand oder zur Hamburger Hallig können ebenso wie die Sandbänke durch den Einfluss von Springflut und Wind hoch überspült werden.
Wer sich nicht auskennt, sollte eher öffentliche Führungen nutzen, die auch im Winterhalbjahr angeboten werden. Die Termine der Schutzstation Wattenmeer stehen hier im Kalender.

Wanderer am Deich vor dem Leuchtturm Westerhever
Bei stürmischem, wechselhaften Wetter zog es heute zahlreiche Menschen an den Deich vor Westerhever. Der Weg zum Leuchtturm war durch das Hochwasser versperrt.
Rettungsfahrzeuge am Deich
Den Freiwilligen in der Station am Turm bot sich folgendes Bild: Zahlreiche Rettungsfahrzeuge am Deich.
Personen überfluteten Vorland
Denn diese beiden Personen hatten die sichere Straße verlassen und wussten nun bei steigendem Wasser vor einem tiefen Graben weder vor noch zurück - bei nur 4 Grad kaltem Wasser nicht ungefährlich.
Feuerwehrleute in starker Strömung
Diese Feuerwehrleute versuchten, die Personen wieder auf die Straße zu lotsen, kamen bei noch steigendem Wasser aber nicht weit genug. Man beachte die deutlich sichtbare Strömung des über die Straße hinweg auflaufenden Wassers.
Rettungskräfte schieben Schlauchboot durch tiefes Wasser
Letztlich mussten vier Retter mit einem Schlauchboot hinaus. Hin- und Rückweg erforderten besonders an den tiefen Gräben vollen Körpereinsatz.
Rettungsfahrzeuge am Deich vor dem Leuchtturm
Die Salzwiesen im Weltnaturerbe Wattenmeer können ebenso wie die großen Sandbänke durch Flut und Wind hoch überspült werden. Ist man zu falschen Zeit am falschen Ort, wird es schnell gefährlich. Gut, dass Retter dann schnell zur Stelle sind.
Wanderer auf der Straße zum Turm
Nur eine Stunde nach dem Ende der Rettungsaktion war die Straße im Vorland bereits wieder trockenen Fußes zu betreten.